Hanns Heyng ist Geschäftsführer der Heyng Gaststätten GmbH. Für folgende Gaststätten hat er die Fragen beantwortet:
Elmendorffburg, Vechta
Melchers 1715, Vechta
Holla die Waldfee, Vechta
Heini am Stau, Oldenburg
Verace, Vechta
Happy Food, Vechta und Bersenbrück
Frage: Wie geht es Dir/euch und wie sieht euer Tagesablauf seit der Betriebsschließung in Zeiten von Corona aus?
Zur Zeit tausche ich mich mit meinen Betriebspartnern, dazu gehören Frederic Baltruschat, Sebastian Heyng, Stefanie Heyng, Klaas Visser, Cornelius van der Vlugt und Werner Middendorf per Telefon aus. Sonst hatten wir montags immer ein Meeting mit schönem Frühstück, was ja leider gerade nicht möglich ist. Mein persönlicher Tagesablauf ist immer noch mit Arbeit verbunden.
Das Gute an der Corona-Krise ist, dass ich nach 40 Jahren jeden Abend Zuhause bin und auch Ostern und viele Wochenenden Zuhause verbringen durfte. Das ist für meine Frau und mich schon etwas Beängstigendes aber auch Schönes.
Frage: Gibt es aktuell ein Alternativ-Angebot für die Kunden? Wenn nein: Warum nicht und wenn ja: welches?
Alternativ-Angebote gibt es beim Happy Food in Vechta und Bersenbrück, wo wir das Außer-Haus-Geschäft weiter aufrecht erhalten und einen neuen Bringdienst eingeführt haben. Die Zeiten sind täglich von 12:00 – 14:30 Uhr und von 17:00 – 21:00 Uhr.
Bei den anderen Restaurants sehen meine Partner und ich keine kostendeckende Situation und haben uns überlegt, unsere Energie für die Zeiten der Wiedereröffnung aufzuheben, die dann hoffentlich bald wieder kommen wird.
Frage: Könnt ihr die Zwangspause in irgendeiner Weise nutzen, z.B. Renovierungsarbeiten o.ä.?
Im Holla die Waldfee sind wir gerade im November 2019 wieder angefangen. Dort haben wir die Terrasse aufgebaut und kleine Schönheitsreparaturen gemacht.
In der Elmendorffburg waren wir nach dem Brand 2019 auf einem guten Stand und jetzt werden nur kleine Schönheitsreparaturen durchgeführt.
Beim Melchers 1715 sind die Planungen und Umsetzungen für das neue Hotel angelaufen. In der Gastronomie werden Schönheitsreparaturen durchgeführt.
Im Verace versuchen wir mit der Stadt Vechta eine größere Terrasse zu bekommen und machen auch dort Schönheitsreparaturen.
Im Heini am Stau in Oldenburg nutzen wir die Zeit zum Einbau einer neuen modernsten Küche, wie sie auch im Melchers 1715 vorhanden ist.
Das Happy Food Bersenbrück ist gerade erst komplett erneuert worden, da braucht so gut wie nichts gemacht werden.
Im Happy Food Vechta bauen wir einen komplett neuen Bringdienst auf, der auch nach Corona weiterlaufen wird. Außerdem wird es eine neue Speisekarte geben, die mehr vegane und vegetarische Gerichte enthält, die verstärkt mit regionalen Produkten hergestellt werden. Außerdem wird es ein Frühstücksbuffet von 9:00 – 11:30 Uhr geben.
Frage: Gibt es schon einen Plan, wie ihr bei einer evtl. Lockerung der Maßnahmen die Gastronomie betreiben werdet? Auf welche Änderungen werden sich eure Gäste einstellen müssen?
Hygienemaßnahmen werden bis dahin erfüllt. Wir werden wohl jeden zweiten Tisch nicht besetzen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Speisekarten können mit Strichcode auf das Handy geladen werden. Das Essen wird wahrscheinlich auf den zweiten leeren Tisch gestellt werden. Die Zahlung kann über EC-Karten gewährleistet werden.
Wir wollen es auch jedem Gast so recht wie möglich machen. Möchte er lieber die Speisekarte über sein Handy lesen können? Möchte er bar oder lieber mit EC-Karte zahlen? Oder möchte er lieber den Teller vom Nebentisch holen oder lieber vom Servicepersonal bedient werden?
So in etwa stellen wir es uns vor.
Frage: Was bereitet euch am derzeit am meisten Sorge?
Die größte Sorge ist, wann dürfen wir wieder öffnen? Wie viel Auflagen werden wir und die Kunden bekommen? Wie lange dauert es, bis wir wieder bei 100 % angekommen sind und kommen wir überhaupt zu den alten Umsätzen zurück? Wie wird sich das Ausgehverhalten unserer Gäste verändern?
Frage: Wie kann man euch zur Zeit am besten unterstützen (z.B. Gutschein-Verkauf?)
Im Happy Food wäre es schön, wenn unsere Bringdienst oder der Außer-Haus- Dienst fleißig genutzt wird. In den anderen Lokalen könntet ihr uns unterstützen, wenn ihr wieder zahlreich nach der Wiedereröffnung kommt. Gott sei Dank sind wir in der Lage, dass uns unsere Kunden vor Corona immer gut besucht haben, wir vielleicht nicht immer die Günstigsten waren und dass wir Rücklagen bilden konnten, die uns jetzt helfen. Dafür sagen meine Partner, meine Frau und ich noch im Nachhinein Danke!
Frage: Der DEHOGA-Verband Deutschland geht davon aus, dass viele gastronomische Betriebe die nächsten Monate ohne eine Öffnung nicht überstehen und Insolvenz anmelden müssen. Werden wir dies Szenario auch in Vechta zu befürchten haben?
Ich glaube, dass Vechta gut aufgestellt ist und es unsere Betriebe überstehen werden. Aber es wird für alle eine lange und schwierige Zeit, in der wir alle unsere Hausaufgaben zu erledigen haben.
Und nochmal ein persönliches Wort von mir. Ich hoffe, dass alle Vechtaer gesund bleiben, dass es in unserer Wirtschaft bald wieder aufwärts geht. Ich glaube, da können wir alle dazu beitragen, dass unsere Kaufkraft in Vechta bleibt.
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