· 

Warum ist Gin eigentlich so in?

Ursprung und Geschichte des Gins

Gin ist ein Getreidebrand mit mindestens 37,5 % Alk., der mit Wacholder versetzt wird. Ursprünglich war Gin als Medizin gedacht und wurde im 17. Jhd. in Holland zur Linderung von Magenbeschwerden entwickelt. Durch den Zusatz von Wacholder wurde der eher unangenehm schmeckende hochprozentige Schnaps etwas abgemildert. Als "Genever" gelangte er durch die Briten nach England und wurde hier der Einfachheit halber "Gin" genannt.

Die Herstellung von Gin wurde über die Jahre so billig, dass in London vor allem die ärmere Bevölkerung Gin in solchen Mengen konsumierte, dass man von einer regelrechten "Gin-Epidemie" sprach. Durch schärfere Steuergesetze wurde Gin nicht nur teurer sondern gleichzeitig auch exklusiver. Veränderte Rezepturen machten den Wachholderschnaps aromatischer und schließlich schaffte Gin den Einzug in höhere Gesellschaftskreise.

 

Der Gin-Tonic

Bereits im 18. Jhd. wurde der "Gin Tonic" kreiert: Während der Kolonialzeit ließen sich englische Soldaten den Wachholderschnaps nach Indien schicken und mischten Chinin bei, zum Schutz gegen Malaria. Um den bitteren Geschmack zu verbessern, gaben sie Sodawasser und Zucker hinzu: fertig war der "Gin Tonic".

 

Gin und seine Aromenvielfalt

Gin zählt damit zu den ältesten und bekanntesten Spirituosen der Welt. Sein spezieller Geschmack und die große Aromenvielfalt macht Gin so beliebt. Mittlerweile gibt es über 800 verschiedene Gins, die durch den Zusatz von Gewürzen, Kräutern, Beeren oder auch Früchte individuell aromatisiert werden.

 

Klassische Gins, wie z.B. der London Gin zeichnen sich durch eine intensive Wachholdernote aus und konzentrieren sich auf die Ursprünge. Bei modernen Gins tritt der Wachholder eher in den Hintergrund und andere Aromen geben dem Gin seine ganz eigene fruchtige oder würzige Note (z.B. der New Western Dry Gin oder der Old Tom Gin, der leicht gesüßt ist).

 

Das "Oma-Getränk" ist wieder in

Lange Zeit hatte Gin ein eher angestaubtes Image und war u.a. auch bekannt als "Oma-Getränk". Vielleicht, weil er als Lieblingsgetränk der Queen Mum galt.

 

Vor einigen Jahren erfuhr Gin jedoch eine Neuentdeckung und mittlerweile gehört eine gute Gin-Auswahl zu jeder Bar-Ausstattung. Gin ist die Basis für viele berühmte Cocktails wie den "Martini", den "Tom Collins" oder natürlich den "Gin Tonic".

 

Sicherlich spielt auch der Trend nach regionalen Produkten, die  aus kleinen Manufakturen stammen und mit denen sich der Verbraucher identifizieren kann, eine nicht unbedeutende Rolle. Immer mehr Genuss-Menschen sind bereit, einen höheren Preis für ein spezielles Produkt zu bezahlen, wenn die Qualität stimmt, man bestenfalls sogar die Entstehungsgeschichte kennt oder einen persönlichen Bezug zum Produkt hat.

 

Auch im Oldenburger Münsterland gibt es mittlerweile Gin mit regionalen Wurzeln, wie z.B. den "Madame Genever" von Kreuzritter aus Mühlen oder den "Lübbehusen Gin" aus der Lübbehusen Distillery in Emstek.

 

Wer mehr über Gin und seine Kombinationsmöglichkeiten erfahren möchte, hat hierzu bei einem "Gintasting" mit einem professionellen Barkeeper die Möglichkeit. Nähere Informationen und Termine findet man unter "Genusserleben"-Gintasting.